Sonntag, 14. Februar 2016

Nationalreservat Paracas


Das 3.350 km2 große Naturschutzgebiet bietet nicht sehr viel außer Sand. Sehr viel Sand. Und wenn der Wind weht, prickelnd stechender Sand. Es hat schon etwas, mit dem kleinen Bus durch die von Sand verwehten Wege zu fahren, doch außer zwei bis drei nette Stellen (La Catedral, Playa Rocha), wo man einen schönen Ausblick auf die Küste hat, ist hier nicht viel los. Eigenartig ist jedenfalls, dass die Wüste direkt auf das Meer trifft und trotz der Feuchtigkeit nichts auf dem Festland wächst. Wüste pur trifft Ozean. Zu früheren Zeiten war dies anders. Auf der Halbinsel wurden 1925 Hunderte von Grabstätten mit Mumien entdeckt, die in fein gewebte Textilien eingehüllt waren. Wir haben auch etwas gefunden: ein wunderbares Mittagessen im Reservat bei "El Che". Alleine deshalb hat sich der Ausflug gelohnt.

Reisetipp: Abgesehen von dem himmlischen Mittagessen waren wir nicht so begeistert. Vielleicht wäre es interessanter, eine Wanderung oder Radtour entlang der Küste zu machen, anstatt mit dem Auto durchzugurken.

Islas Ballestras mit Starauftritt


Paracas ist von zahlreichen Inseln umgeben, die einer Vielfalt von Vögeln, Seelöwen und vielen anderen Tieren eine Heimat bietet. Mit einem der Boote geht es am Morgen recht hurtig Richtung Islas, wo wir zuvor eine 200 m große Zeichnung im festen Wüstensand, El Candelabro, entdecken. Das Symbol scheint mit den Figuren der Nazca-Linien zusammenzuhängen, doch auch hier weiß keiner so genau, wann, wie und zu welchem Zweck die Figur entstanden ist. Uns hat es jedenfalls Glück beschert: Delphine schwimmen uns entgegen, bevor sie wieder im Pazifischen Ozean entschwinden. Und dann hören wir sie auch schon: die Seelöwen, die einen ohrenbetäubenden Lärm veranstalten. Ein Kudelmuddel an dicken Leibern, die glänzend in der Sonne bei den Grotten liegen und sich wer weiß was zu erzählen haben. Hin und wieder entdecken wir einen Seebären, der sich schwerfällig wie ein überdimensionaler Blutegel (allerdings mit hübscherem Gesicht) die Sonne auf den Rücken scheinen lässt. Wir schippern weiter durch die Inseln, sehen tausende von Vögeln, Pelikanen und den sogenannten Zarcillos, bevor "er" seinen großen Auftritt hat: der legändere Humboldt-Pinguin, ein kleiner Mini-Pinguin, mutterseelenalleine zwischen den Pelikanen und anderem Gefieder.

Reisetipp: Die Bootstour unbedingt in der Früh machen, denn es wird sehr heiß (Februar). Und etwas zum Trinken mitnehmen.