Freitag, 19. Februar 2016

Wenn die Erde bebt: 5,3 auf der Richterskala


Einmal den Patampa-Pass mit fast 5.000 Höhenmetern überquert geht es in wunderbarer Landschaft durch das Vulkangebiet in Richtung Chivay. Unweit davon im kleinen Dörfchen Coporaque haben wir uns einquartiert. Der erste Regen ist gefallen und wir haben eine wunderbare Aussicht auf die von der Inkakultur angelegten Terrassen, wo das Wasser gesammelt wird, damit in der eigentlich ansonsten unwirtlichen Gegend Landwirtschaft betrieben werden kann. Viel Grün umsäumt die Gegend und lässt vergessen, dass wir uns auf regem Vulkangebiet befinden. Marco befindet sich gerade im Badezimmer, ich liege im Bett, als es plötzlich energisch wackelt. Noch während ich überlege, ob es wohl gescheiter wäre, das Zimmer zu verlassen, ist es auch schon vorüber. Was bei uns groß in den Medien als halbe Katastrophe gelten würde, lässt die Peruaner relativ kalt. Als wir tags darauf unseren Guide auf das Erdbeben ansprechen, meint er bloß "Ah, es solo un muovimento..." Nur eine Bewegung, nichts Besonderes, kommt ständig vor. Ein Erdbeben ist es erst, wenn die Häuser zusammenfallen. Immerhin waren es doch 5,3 auf der Richterskala und das Epizentrum in Maca, in einem der nahegelegenen Dörfer. Anscheinend hat es die ganze Nacht noch weitere kleinere Bewegungen gegeben, aber da haben wir dann unter den dicken Decken geschlafen, so dass sogar das Umdrehen beschwerlich war.