Montag, 22. Februar 2016

Isla Amantani - Lago Titicaca


Nach den Uros tuckern wir knapp 3 Stunden auf dem See hin zur Isla Amantani. Wir werden wie die Schafe zusammen- und dann den Hügel hinaufgetrieben, um dann den jeweiligen Familien zugewiesen zu werden. Wir folgen einem netten und in der typischen Tracht gekleideten Mädchen und genießen dabei etwas von der schönen Landschaft. Die Häuser sind aus Stein und Lehm sehr einfach gebaut, doch hier sieht alles sehr geordnet und gepflegt aus. Die Mutter des Hauses, Jolanda, tischt uns zum Mittagessen am kargen Küchentisch eine wundervolle Suppe, selbst gebackenes Brot und anschließend gebratenen Käse mit den allseits anwesenden papas (Kartoffeln) und Reis auf. Kaum verdaut treiben uns die Familien aus den verschiedenen Häusern auch schon auf einem Hauptplatz zusammen. Auf dem Programm steht der Aufstieg zum höchsten Punkt der Insel, zu Patchamana (Mutter Erde), auf der auch ein Inkatempel steht. Der Aufstieg ist zwar vom Weg her einfach, aber 1. wegen dem kaum verdauten Mittagessen und 2. wegen der Höhenlage recht beschwerlich. Doch oben angekommen belohnt uns eine atemberaubende Aussicht. Wir gehören zu den letzten, die abends vom Berg runtersteigen und wir weigern uns, der Tochter des Hauses zur Familie zu folgen. Stattdessen setzen wir uns auf eine der Steinmauern, schauen zu, wie der Vollmond aufgeht und genießen die vollkommene Ruhe und wunderbare Energie, die uns Patchamama schenkt.

Reisetipp: Steigt man durch das Tor auf dem Berg etwas hinunter, findet sich versteckt eine kleine „Bar“ zwischen den Steinen. Wir genießen einen Kaffee und eine Art echt leckere Apfelküchlein. Eine kleine Oase zum Ruhen und Genießen.

Die Uros - Lago Titicaca


Tags darauf geht es in der Frühe mit einem Boot zu den schwimmenden Inseln weiter: den Uros. Auf uns wirkt dieser Ausflug wie ein Teil von Gardaland (Vergnügungspark), denn die in bunten Trachten bekleideten Einwohner begrüßen uns in Reih und Glied singend und winkend und nach einer kurzen Einführung, wie die Inseln gebaut werden sowie nach einem Blick in deren Behausung geht es auch schon weiter zu den Verkaufsständen. Befremdlich wirken zudem die Masten mit Sonnenkollektoren, die jede Behausung für sich aufgestellt hat. Ursprünglich lebten die Uros tatsächlich hier auf ihren mit Schilf (tortora) und Erde vermischten Inseln, die tatsächlich schwimmen und mit Ankern im Seeboden festgemacht sind. Heutzutage leben die Familien hauptsächlich vom Tourismus und während sie uns mit einem Touristen-Tortota-Boot zu einer Art schwimmender Bar geleiten, singen die Kinder in allen Sprachen typische Lieder: schlecht zu verstehen in deutsch „Alle meine Entchen“, dann schon besser verständlich „San Martino campanaro, dormi tu…“ in italienisch und schließlich sprachlich quer durch Europa bis hin zu einem klarerweise für uns kryptischen Lied in japanisch ;) Immerhin ziert jedoch ein netter Stempel unseren Pass (für 1 Sol erhältlich).