Sonntag, 28. Februar 2016

Sacsayhuamàn - City Tour


Sacsayhuaman besticht durch seine Größe in jeder Hinsicht. Die Anlage muss früher einmal mindestens doppelt so hoch gewesen sein und die Steinquader sind tatsächlich gigantisch. Die Inka-Baumeister setzten dabei positiv gepolte Steine und negativ gepolte Steine milimeterpassgenau und ohne Mörtel nebeneinander. Nur die Fenster und Türen blieben neutral. Durch diese einzigartige Bauweise erhielten die Anlagen massive Stabilität, um den vielen Erdbeben standzuhalten und auch sonst harmonisch zu wirken. Leider wurden die Ruinenkomplexe größtenteils im Nachhinein von den damaligen Spaniern zerstört, um mit den Steinen anderweitige Behausungen und Kirchen zu bauen. Archäologen vermuten, dass die gesamte Stadt Cusco damals in Form eines Pumas angelegt war, wobei Sacsayhuaman den Kopf darstellte.
Nach einem wunderschönen Nachmittag ist dies die letzte Station auf unserer City-Tour und leider hat inzwischen der Himmel zugezogen und just in dem Moment, in dem wir unseren Fuß auf diese religiöse Kultstätte setzen, beginnt es zu regnen und zu donnern und der Wind bläst uns fast von den Socken. Ein Gutes hat das Gewitter: alle Touristen sind im Nu verschwunden und wir flattern fast alleine über Inti Huasi (Haus der Sonne) hinweg.

Reisetipp: Von hier aus könnte man auch zum Cristo Blanco hinaufwandern, den man von der Stadt aus so schön sieht.

Quenko oder Kenko - City Tour


Der Besuch von Quenko zeigt eine interessante Kultstätte, die der Erdgöttin Pachamama geweiht ist. Ein schmaler Gang durch einen zentralen Felsblock offenbart einen Altar, der anscheinend zur Einbalsamierung der Toten gedient haben soll. Damals wurden die Toten in Embryostellung bestattet, um die Geburt auf der anderen Seite symbolisch darzustellen und zu erleichtern. Nichtsdestotrotz ist die Energie hier grauenvoll und eher scheint es, als ob hier Opferrituale an Menschen vollzogen wurden, um die Gottheiten wohlgesinnt zu stimmen.

Reisetipp: Nach dem Besuch empfiehlt sich eine energetische Reinigung oder spätestens am Abend eine Dusche mit normalem Salz als Badezusatz.

Tambomachay - City Tour


Hier ist es friedlich, die Energie fein und einladend. Tatsächlich heißt Tambo Machay „Ort der Freude“. Und so hat diese kleine Tempelanlage auch auf uns gewirkt. Für die Inkas war dies hier ein besonderer Kultort des Wassers. Die beiden heiligen Brunnen werden von einer unterirdischen Quelle unbekannter Herkunft gespeist und rinnen nach wie vor über die perfekt angelegten Rinnen. Es heißt (wie fast bei allen Inkastätten mit einer Wasserspeisung), dass derjenige ewige Jugend, Schönheit und Fruchtbarkeit gewinne, wer von diesen Quellen trinkt. Wir trinken zwar nicht davon, sondern benetzen uns Gesicht, Kopf und Hände mit dem Wasser und hoffen das Beste ;)

Puca Pucara - City Tour


Weiter geht’s nach Puca Pucara, auch genannt die „Rote Festung“. Von Rot ist zwar nichts mehr zu sehen, aber die Ruinen liegen sehr malerisch mitten im Grünen. Man vermutet, dass Puca Pucara ein strategischer Kontrollpunkt war, voraussichtlich eine Zollstation. Außerdem bot er den Stafettenläufern (Postboten), den reisenden Kaufleuten und Pilgern wie auch dem Militär Rast und Unterkunft. Fast kann man sich vorstellen, wie es hier in den verschiedenen Räumen zugegangen sein mag.

Qoricancha - City Tour


Die City-Tour zahlt sich allemal aus (Achtung: Qoricancha ist im boleto turistico nicht inbegriffen). Der Sonnentempel Qoricancha befindet sich in der Stadt und war einer der wichtigsten Tempel der Inka und die vollendetste der Inka-Bauten: die Steine waren perfekt gemeißelt, die Maße stimmten milimetergenau, jede Mauer war erdbebensicher. Der Wert der damaligen Inneneinrichtung muss schier unermesslich gewesen sein. Ein Guide ist hier Pflicht, denn er erzählt wirklich sehr interessante Geschichten und Details. Ansonsten würde man sich halt nur Steine anschauen :)

Reisetipp: In Cusco gleich das Boleto turistico besorgen (130 Sol, Stand 2016), damit man alle Sehenswürdigkeiten in Cusco und Umgebung besuchen kann. Es gibt auch Tagestickets à 40 Sol, doch meistens braucht man dann doch insgesamt 3 Tage für die zahlreichen Stätten.

Cusco


Die Altstadt Cuscos zieht uns sofort in ihren Bann. Wir befinden uns mitten im Reich der Inkas, dem sogenannten „Nabel der Welt“. Obwohl viel los ist, strahlt die Stadt Ruhe und Harmonie aus. Wir bummeln durch die verschiedenen Gassen, bestaunen die Mauern und Häuser aus der Kolonialzeit und geraten an der Plaza de Armas tatsächlich auf voll bewaffnetes Militär, die an diesem Sonntag ihre Aufwartung machen. Über der Stadt breitet Cristo Blanco, eine hohe Christus-Statue, seine Arme aus und macht seinem Bruder in Rio de Janeiro alle Ehre. Die Peruaner sind vor allem katholisch, jedoch stark verbunden mit Mutter Erde. Überall findet man den Einfluss aus früheren Zeiten. Bilder der Hl. Mutter Gottes zeigen Maria stets in einem recht massiven dreieckigem Gewand, das einen Berg - Patchamama (Mutter Erde) - darstellen soll. Ebenso finden sich in den Kirchen immer wieder Fresken, Bilder oder Reliefs der präinkanischen heiligen Tiere wie den Kondor, der für das Himmlische steht, den Puma, der das Leben darstellt und der Schlange, die dem Reich des Toten zugeordnet ist.
 
Reisetipp: Ruhig ein, zwei Tage „frei“ einplanen. Hier lässt es sich gut chillen ;) Die Stadt ist sehr sicher, bietet jede Menge lässige Lokale und lädt zum Bummeln ein. Wir steigen im „El Balcon“ ab und können das B&B wirklich empfehlen. Wer gerne eine „Kleinigkeit“ essen mag, geht am besten in „Jackys Cafe“ ein Stück hinter der Kathedrale wo es schmackhafte Toasts und Jackys leckeren Aperitivo zum Schlemmen gibt.