Ica selbst hat für Touristen wenig zu bieten, doch nur ein klein wenig außerhalb liegt die Oase Huacachina, ein kleiner, leicht schwefelhaltiger See, umgeben von Palmen und
hohen Sanddünen. Es sind dies die höchsten Sanddünen Südamerikas und es erwarten uns wahrlich abenteuerliche Stunden. Zu zehnt ging es los mit einem der recht
futuristisch anmutenden Tubolares (Buggies) ... bzw. ... es sollte losgehen. Schon beim ersten ruckeligen Anlauf schaffte es unser Tubolares nicht rauf, so dass wir
rückwärts nochmals Anlauf nehmen mussten. Nach dem ersten Durchschütteln brauste der Fahrer Arturo über die Wüstenhochebene, bevor wir die ersten Dünen runterbretterten.
Ein klein wenig mutet es schon an wie eine Fahrt mit der Achterbahn. Doch bald schon kommt der Stop, bei dem wir auf der "Babydüne" sandboarden üben dürfen. Was so viel
heißt, wie sich bäuchlings auf das Snowboard zu legen und mit Kopf voraus die Düne runterzusausen. Ab zum Mutterhügel. Arturo muss uns für sehr begabt gehalten haben,
er brachte uns höher als andere Fahrer, ließ uns außerdem eine Kurve fahren und nach den ersten 15 Metern erwartete uns eine Klippe, wo man nicht so genau wusste, wie
steil es dahinter runterging. Sagen wir es so: wir haben Arturo nicht enttäuscht ;) Mit Schwung und Schmackes rasten wir dann mit dem Tubolares die Dünen rauf und runter,
bevor das Unvermeidliche eintrat: der Buggie blieb im Sand stecken. Der Motor ging aus und war wegen der Schieflage nicht mehr zum Laufen zu bewegen, die Sonne, die
unterging, ringsum alle schon verschwunden. Nur mehr Wüste, so weit das Auge reichte. Nach anfänglichen Versuchen, mit vereinten Kräften den Buggie in eine bessere Lage
zu bringen (die alle scheiterten), wurde unser Fahrer sichtlich nervös. Nach mehreren Telefonaten tauchte endlich Hife auf. Ein Fahrer mit Buggie seilte unseren Tubolares
an und zog ihn mit rechter Gewalt so, dass die Reifen wieder frei waren und der Motor anging. Woraufhin unser Retter prompt selbst im Sand steckenblieb. Mit vereinter
Manneskraft wurde Buggie II befreit und schon düste er über die Dünen von dannen. Erleichtert stiegen wir ein, doch oh Schreck: durch die rüde Rettungsaktion hatte die
Felge ein Loch in das Gummi geschlitzt. Wir hatten einen Platten. Alle wieder raus aus dem Tubolares, Kopfkratzen, doch Arturo blieb optimistisch: er zückte eine
Fahrradpumpe und begann, den Schaden zu beheben. Leider nicht mehr der Jüngste, ging ihm schon recht bald die Puste aus und großen Kulleraugen bat er erneut die Männer an
Bord um Hilfe. Und dann ging es in rasantem Tempo in Richtung Oase, die Dämmerung im Nacken und bloß nicht stehenbleiben. Hier war das Wüstenabenteuer wahrlich nicht zu viel
versprochen.
Montag, 15. Februar 2016
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